Kontaktlinsen sind kleine Kunststofflinsen, die auf der Tränenflüssigkeit des Auges schwimmen. Sie können eine Vielzahl an Sehstörungen ausgleichen.
Aus optischer Sicht haben Kontaktlinsen mehrere Vorteile.
Mit Kontaktlinsen kann eine unübertroffene Sehschärfe erreicht werden. Dies liegt daran, dass Kontaktlinsen direkt auf dem Auge getragen werden. Bei einer Brille befindet sich zwischen dem Brillengläsern und dem Auge ein Luftabstand. Dies führt insbesondere bei hohen Fehlsichtigkeiten zu einer schlechteren Sehschärfe.
Ein weiterer Vorteil ist das uneingeschränkte Gesichtsfeld. Mit Kontaktlinsen können Sie problemlos Ihre Augen bewegen und in allen Blickrichtungen scharf sehen. Mit Brillengläsern müssen Sie dagegen den Kopf drehen, wenn Sie in eine andere Blickrichtung sehen wollen.
Kontaktlinsen haben noch weitere Vorteile. Sie sind leicht, fast unsichtbar, beschlagen bei niedrigen Temperaturen nicht und rutschen beim Sport nicht von der Nase. Darüber hinaus können mit Kontaktlinsen oder Speziallinsen auch sehr komplexe Sehstörungen ausglichen werden.
Noch nie war die Verträglichkeit und der Komfort von Kontaktlinsen so gut wie heute. Kontaktlinsen sind heute heute ein High-Tech-Produkt und eine ideale Alternative zu Brillengläsern.
Bevor wir Kontaktlinsen anpassen können, beurteilen, prüfen und vermessen wir Ihre Augen in unserer optometrischen Untersuchung.
Zur Beurteilung und Vermessung Ihres vorderen Augenabschnitts nutzen wir ein Spaltlampenmikroskop und einen Topographen.
Die Beurteilung mit einem Spaltlamenmikroskop erlaubt uns unter andrem die Analyse des Tränenfilms und die Inspektion der Lider, Bindehaut, Lederhaut, Hornhaut, Regenbogenhaut und Augenlinse.
Die Vermessung Ihrer Hornhautoberfläche erfolgt mit dem Topographen. Dieser erlaubt die Analyse der Hornhaut an bis zu 22.000 Messpunkten und liefert uns wichtige Informationen über die Form und Beschaffenheit Ihre Hornhaut. Die hierdurch gewonnenen Informationen erlauben uns die präzise Anpassung von Kontaktlinsen und Speziallinsen.
Um Kontaktlinsen dauerhaft und sicher tragen zu können, übernehmen wir auch die Nachsorge für Sie und Ihre Kontaktlinsen und führen jährlich mindestens eine optometrische Augenuntersuchung durch.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei Arten von Kontaktlinsen. Dies sind die weichen und formstabilen Kontaktlinsen sowie Speziallinsen.
Weiche Kontaktlinsen bestehen aus einem wasserhaltigen Kunststoffmaterial. Dies sorgt dafür, dass sie sich flexibel an die Hornhaut des Auges anpassen und sehr schnell verträglich sind.
Weiche Kontaktlinsen eignen sich jedoch aufgrund ihrer Flexibilität eher weniger für komplexen Sehstörungen.
Der Stoffwechsel der Hornhaut kann durch weiche Kontaktlinsen leicht beeinflusst werden.
Formstabile Kontaktlinsen bestehen aus einem festen Kunststoffmaterial. Sie "schwimmen" auf dem Tränenfilm an der Hornhautoberfläche.
Sie eignen sich dank ihrer Optik hervorragend für komplexen Sehstörungen. Insbesondere bei einer Hornhautverkrümmung bieten formstabile Kontaktlinsen viele Vorteile.
Dank ihres Materials, können diese Kontaktlinsen sehr lange getragen werden und besitzen auch eine sehr gute Langzeitverträglichkeit.
Zu den Speziallinsen gehören unter andrem Mehrstärkenlinsen (Gleitsichtlinsen), Nachtlinsen und therapeutische Kontaktlinsen.
Therapeutische Kontaktlinsen nutzen wir bei sehr komplexen Sehstörungen, Augenerkrankungen oder Verletzungen der Augenoberfläche. Wir benötigen sie immer dann, wenn Brillengläser nicht mehr ausreichen um die Sehstörung zu beheben.
Speziallinsen sind Kontaktlinsen für unterschiedliche Einsatzgebiete.
Neben Gleitsichtlinsen und Nachtlinsen gehören auch therapeutische Kontaktlinsen zu dieser Gruppe.
Mehrstärkenlinsen oder Gleitsichtlinsen ermöglichen eine klare Sicht in alle Entfernungen. Im Gegensatz zur Gleitsichtgläsern haben sie ein größeres Gesichtsfeld, welches dazu führt, dass sie auch bei der Arbeit am Bildschirm super geeignet sind.
Nachtlinsen werden ausschließlich in der Nacht auf dem Auge getragen und korrigieren im Schlaf die Fehlsichtigkeit. Nach dem Absetzen genießen Sie den Tag mit voller Sehschärfe. Diese Linsen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden von uns sehr häufig angepasst.
Die Kurzsichtigkeit (Myopie) entwickelt sich weltweit immer mehr zu einem Problem für unsere Augengesundheit. Um die Risiken zu begrenzen, nutzen wir Speziallinsen zur Myopie-Kontrolle.
Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kann sehr gut mit Kontaktlinsen versorgt werden. Um eine "schiefe" Hornhaut ausgleichen zu können sind Speziallinsen die erste Wahl. Sie erlauben dank ihrer Optik eine optimale und hohe Sehschärfe.
Die Augenkrankheit Keratokonus bezeichnet die fortschreitende kegelförmige Verformung der Hornhaut des Auges. Diese Krankheit kann zunächst mit Brillengläsern korrigiert werden. Im weiteren Verlauf werden häufig Keratokonuslinsen zur Steigerung der Sehschärfe benötigt.
Eine Keratoplastik ist eine Operation der Hornhaut des Auges, bei der erkranktes Hornhautgewebe durch Spendermaterial ersetzt wird. In den meisten Fälle ist nach einer Keratoplastik eine Kontaktlinse zur Steigerung der Sehschärfe notwendig da Brillengläser oft nicht ausreichen.
Es gibt es Augenoperationen an der Hornhaut bei welchen aufgrund von mangelhafter Eignung des Auges oder unerwarteten Nebenwirkungen die Sehschärfe beeinträchtigt wird. Speziallinsen können hier die Rettung sein und die Sehschärfe anschließend verbessern.
Sklerallinsen werden bei komplexen Sehstörungen verwendet. Sie sind geeignet für Menschen mit Erkrankungen oder Verletzungen der Hornhaut, sehr trockenen Augen, starken Abbildungsfehlern des Auges und bei Komplikationen nach Augenoperationen.
Manchmal muss aus ästhetischen oder medizinisch-optischen Gründen eine Irislinse angepasst werden. Irislinsen reduzieren den Lichteinfall ins Auge und werden farblich an das zweite Auge, oft gesunde Auge, angepasst.